Interview mit Xavier Thevenard über den Skilanglauf in der Zwischensaison.
- Inwiefern hilft Ihnen der Skilanglauf, Ihre Ausdauer im Winter aufrechtzuerhalten?
Der Skilanglauf, als gelenkschonende Sportart, ist eine gute Möglichkeit, das Trainingsvolumen beizubehalten, er führt nicht zu Muskelverletzungen und damit zu einer schnelleren Regeneration als das Laufen. Der Langlauf ermöglicht es mir, Stunden einzusparen und mich ohne allzu große Schwierigkeiten auf bevorstehende Trailrunning-Wettkämpfe vorzubereiten.
Ich denke, dass das Langlauf-Training viel zum erfolgreichen Trailrunning beiträgt. Erstens sind die Langlaufabfahrten technisch gesehen viel schneller zu bewältigen als die Strecken bei Laufevents. Infolgedessen haben wir bei Trailrunning-Events weniger Angst an steilen Hängen, bleiben locker und entspannt. Die Haltungsgrundlage beim Skilanglauf ändert sich ständig, man muss seine Position laufend dem Boden anpassen, um nicht das Gleichgewicht und die Energie zu verlieren und nicht zu rutschen. Man lernt nach vorne zu schauen, um die Bodenveränderungen am besten vorhersehen zu können. Trailrunning ist nicht anders; man muss auf seinen Schritt achten, um die bestmögliche Leistung zu erzielen.
- Welche Vorteile hat diese Sportart im Vergleich zum Laufen?
Im Hinblick auf die Gelenke gibt es beim Skilanglauf im Vergleich zum Laufen einen sehr kleinen Bewegungsumfang. Außerdem gibt es keinen Aufprall wie beim Trailrunning. Der Langlauf entlastet somit die Gelenke, was nicht unbedeutend ist, denn nach sechs Monaten im Jahr, in denen man läuft, ist die Gelenkbelastung erheblich. Im Winter ermöglicht der Langlauf die Regeneration und Entlastung der Gelenke ohne Trainingsunterbrechung. Skilanglaufen führt im Gegensatz zum Laufen nicht zu Muskelschäden, was zu einer schnelleren Regenerationszeit zwischen den Trainingseinheiten führt.
Das Oberkörpertraining beim Skilanglauf bringt viele Vorteile für das Laufen. Beim Skilanglauf benötigst Du einen starken Rumpf und musst stabil auf Skiern stehen, um keinen Energieverlust zu erleiden. Dadurch können wir nach 6 Monaten Skilanglauf auf das oft schmerzhafte Vorbereitungstraining beim Laufen verzichten. Denn normalerweise verbringen wir die Zeiten drinnen und sind eher unbeweglich.
Das Armtraining im Skilanglauf kann für Ultra-Trails ebenso von Vorteil sein. Um die Beine bei einem Trailrun zu entlasten, muss man die Stöcke drücken: Langlaufen ist die beste Lernerfahrung, wenn es darum geht, sich effizient bergauf zu schieben.
Skilanglaufrennen unterscheiden sich jedoch stark von Trailrunning-Wettkämpfen. Die Trainingsumfänge sind nicht gleich, das Tempo und die Lauftechnik sind unterschiedlich. Für einen Skilanglauf von 76 km benötigt man bestenfalls 3 bis 3,5 Stunden, Spitzen-Trailläufer brauchen dagegen 7 Stunden für eine Strecke von 76 km. Die Intensität ist nicht gleich. Um bei Skilanglaufrennen die Führung zu übernehmen, muss man mit heftigen und sich wiederholenden Beschleunigungen umgehen können, die oft nach 30 Minuten, 1 Stunde oder 1 Stunde 30 Minuten erfolgen. Während der restlichen Zeit befinden wir uns in einem Schwellentempo, häufig im angenehmen Windschatten. Das Ziel beim Skilanglauf besteht darin, die Beschleunigungen so lange wie möglich zu halten, denn wenn man 20 oder 30 Sekunden zur Spitzengruppe verliert, ist es vorbei! Auch wenn wir erneut einen Wiedereinstieg finden, ist es zu spät, um wieder in Führung zu gehen. Der Skilanglauf ist daher eine Möglichkeit, auch taktisch zu lernen und die harte Arbeit fortzusetzen. Es ist nützlich für das Trailrunning!
- Was sind die psychologischen Vorteile dieses Übergangs?
Indem du 6 Monate Skilanglauf und 6 Monate Trailrunning betreibst, bist du immer motiviert, hast viel Abwechslung. Kurz gesagt, ich liebe den Herbst, da er den Einzug des Winters markiert und ich dann Skilanglauf betreiben kann. Die Landschaften verändern sich, die Wettkampfstätten und Trainingsgebiete sind nun andere als im Sommer. Andererseits liebe ich auch den Frühling, er wiederum markiert das Ende des Winters, die Tage werden länger, die Laufschuhe wieder hervorgeholt, die Natur wird grün, die Vögel zwitschern, und es gibt draußen so viele herrliche Düfte, so dass jeder Tag anders ist. Und meiner Ansicht nach, beflügelt es den Geist, denn es wird niemals langweilig. Ich denke, man sollte in der Lage sein, seine sportlichen Aktivitäten so weit wie möglich zu variieren. Klettern, Kajakfahren, Radfahren, Mountainbiken, Skifahren oder Trails laufen. Jede Sportart trägt mit anderen technischen Punkten zur Lieblingssportart bei. Die können einem dann wiederum helfen, in der Lieblingssportart besser zu werden und sich nie zu langweilen.
- Welche Ernährungsstrategie verfolgst du bei diesem Sport?
In Bezug auf die Ernährung folge ich dem gleichen Plan wie beim Trailrunning. Viele Gele während des Rennens: ungefähr jede halbe Stunde. Ich verwende oft ein koffeinhaltiges Energy Gel am Ende der Strecke, um so gut wie möglich abzuschließen und klar im Kopf zu bleiben. Ich habe bei der Ankunft immer ein Regenerationsgetränk in meiner Tasche, denn für mich ist die Regeneration genauso wichtig wie das Training.